Der Baum der tränenschönen Göttin – Botschaften der Linde

25. Juni 2018.TinePe.0 Likes.0 Comments

Der Baum der tränenschönen Göttin
….. Botschaften der Linde …..

[vc_single_image image=”2905″ img_size=”1000×300″ alignment=”center” style=”vc_box_border_circle”]

Wenn ich Fragen an das Leben habe, dann gebe ich sie direkt hinein in die Natur, tauche gemeinsam mit ihnen ein. Und die Antworten kommen. Immer und zuverlässig. Auf den unterschiedlichsten Wegen fließen sie mir zu. Manchmal ist es aber auch so, dass das Geschehen der Natur um mich herum Fragen in mir aufwirft. Fragen, die mich erahnen lassen, wie wichtig es ist, ihnen nachzugehen. Denn Zufälle gibt es nicht, und immer ist eine Botschaft für uns Menschen darin verborgen …..

….. es sind die Linden, die mich in diesem Jahr auf solch eine Erkundungsreise schicken …..

Überall um mich herum waren in den letzten Wochen die Linden übermäßig stark präsent. Es war ein unbeschreibliches Meer an Lindenblüten, das mit seinem Duft Stadt und Land für sich eingenommen hat. Wie oft habe ich nun schon den Satz gehört: “Oh, ich wusste gar nicht, wie viele Linden es in unserer Stadt gibt.” Da bleibt mir immer nur zu sagen: “Ja, ich wusste es eigentlich auch nicht.” Dabei sind all diese Linden natürlich schon lange da. Aber keiner hat sie so richtig bemerkt.

 Doch wenn ein Pflanzendeva sich in einer solchen Kraft, in solch einer Blüte zeigt, dann wird es Zeit genauer hinzuschauen, nach dem, was er sagen möchte, zu suchen ……

….. wie die Linde den Weg in die Welt gefunden hat ……

Eine alte griechische Sage erzählt uns, wie die Linden in die Welt gekommen sind.
Es waren dereinst die Götter Zeus und Hermes, die in Menschengestalt eine wohlhabende Stadt besuchten oder besser gesagt versuchten. Für die Nacht suchten sie Unterkunft, wurden jedoch überall grob abgewiesen. Jedoch Baucis und Philemon, ein armes, am Stadtrand lebendes Ehepaar nahm sie auf, und teilte mit ihnen, was es hatte. Göttervater und Götterbote lohnten es, indem sie ihr Haus in einen goldenen Tempel verwandelten. Die Stadt aber ließen sie in Wasserfluten versinken. Alles was Baucis und Philemon daraufhin erflehten, war den Göttern dienen zu dürfen und dereinst, wenn der Zeitpunkt kommen würde, vereint zu sterben. Der Göttervater gewährte diesen Wunsch und als es Zeit war, musste keiner das Sterben des Anderen erleben. Sie wurden beide zugleich in starke Bäume verwandelt. So wurde Baucis zur Linde und Philemon zur Eiche geboren, die beide ihren Platz vor dem Eingang des Tempels fanden.

In Liebe umfingen sie einander mit ihrem Geäst und das Lob der Gottheit rauschte durch ihre Blätter ….. 

….. der Baum der tränenschönen Göttin …..

Eine besondere Frauenerscheinung am germanischen Götterhimmel ist Freyja, die tränenschöne Göttin, deren einst aus Sehnsucht um ihren Gatten geweinte Tränen zu Bernstein wurden.

Freyja, die Liebesgöttin, die Kriegerin, die Magierin. Die Frau die sich in ihrer Weiblichkeit völlig hingibt, wann immer sie es möchte. Die Frau, die aber auch in die Schlacht zieht, und der als oberste der Walküren die eine Hälfte der Gefallenen zusteht. Die Frau, die Odin den Seidh-Zauber lehrt.
Die Frau, die für Freiheitsliebe, Selbstbewusstsein und Sinnlichkeit steht, wie beinahe keine andere. Die Frau, deren Reittier ein Wildschwein ist, die ein Katzengespann lenkt, die ein Gewand aus Falkenfedern ihr eigen nennt, um als Schamanin hinaus in die Welten zu fliegen. Selbstbestimmt, wild und frei ist sie. Freyja, die Frau, die nur sich selbst gehört …..

….. der ihr geweihte Baum ist die Linde…..

….. der Baum der Gemeinschaft …..

Die Linde ist kein Baum des Waldes. Sie ist der Baum der Menschen. Sucht die Nähe, möchte Mittelpunkt sein. Lädt ein zum feiern und tanzen. So manches Liebespaar mag wohl unter einer Dorflinde sein Glück besiegelt haben, so mancher Dichter und Künstler von der Lindenenergie inspiriert worden sein.

Judicum sub tilia, unter Linden wurde “Recht” gesprochen. Sie hat für mich viel mit Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit zu tun. So mag sie dazu beigetragen haben, dass die Wahrheit ans Licht kam, das zu fällende Urteil gerecht und doch linde war.

Vor allem aber mag sie zur Versöhnung beigetragen haben, damit wieder Frieden einkehren konnte …..

….. 300 Jahre kommen, 300 Jahre bestehen, 300 Jahre vergehen …..

Linden können ein hohes Alter erreichen. Durch urkundliche Erwähnungen wissen wir um 1000 jährige Linden. Somit wird die Linde zum Ahnenbaum, zum lebenden Vermächtnis unserer Ahnen.

Wie aber kann sie so alt werden? Die Linde besitzt um eine besondere Fähigkeit der Verjüngung.  Wird die Linde innen faul, so ist sie in der Lage Innenwurzeln auszubilden, die sich von der (und das ist bedeutsam!) Baumkrone abwärts entwickeln und durch gegenseitiges Verwachsen und Verweben einen neuen Baumstamm bilden können. 

….. 300 Jahre kommen, 300 Jahre bestehen, 300 Jahre vergehen, so sagt der Volksmund …..

Die Quersumme aus 300 ist 3 und drei ist eine besondere Zahl. So klopfen wir ohne nachzudenken drei mal auf Holz, um Unheil abzuwehren, spucken jemandem drei mal über die Schulter, um Glück zu wünschen, lassen ein Geburtstagskind drei mal hochleben …..
Immer wieder begegnet uns die Zahl drei in der Bibel. Die drei Weisen aus dem Morgenland bringen drei Geschenke. Am dritten Tage ist Jesus auferstanden …..
Auch finden wird die Drei häufig in Märchen. Oft werden drei Wünsche freigegeben, oder drei Versuche gewährt …..

….. die Drei, ganz offensichtlich eine besondere Zahl und 3×3 gibt neun ….. 

Sie steht für Vollendung, Erfüllung, Anfang und Ende. Neun Monate dauert eine Schwangerschaft, im Christentum finden wir die neun Engelchöre, die germanische Mythologie erzählt uns, dass Odin neun Tage und neun Nächte am Baum hing, um die Weisheit der Runen zu empfangen.

Wir alle wissen es, unsere Urahnen waren auf das Engste mit der Kraft und der Weisheit der Natur verbunden und drei mal drei gibt nun mal neun …..

[vc_single_image image=”2906″ img_size=”1000×200″ alignment=”center” style=”vc_box_border_circle”]

….. Naturmeditation unter der Linde ….. der Sommerbaum der Erdenmutter …..

Die Linde auf unserem Grundstück steht in voller Blüte. Es wird Zeit für mich zu sammeln.
Eine unglaubliche Heerschar an Bienen ist da.

….. es wird Zeit, ich nehme mir Zeit und ich falle aus der Zeit …..

Der Duft der Blüten und das Summen der Bienen inmitten der Linde lassen mich in den unendlichen Raum der Nichtzeit fallen. Ich werde eins mit den Blüten, eins mit den Liedern der Bienen. Das Sammeln wird zur Naturinspiration. Zum Fest, zu dem die Linde geladen hat. 

Eine Welle des Friedens lässt sie mir zufließen, direkt hinein in mein Herz. Ich spüre, wie sich alles in mir verändert. Es gibt nur noch diesen einen “Moment” ohne Raum und ohne Zeit. Die Blüten werden zum Wunder Leben selbst. Sie beginnen zu leuchten und zu strahlen, wie ich sie noch nie zuvor in meinem Leben erfahren habe. Ich staune über all das, wie Alice im Wunderland, und beginne die wahrhaft große Kraft der Linde zu erahnen. Der Duft der Blüten verstärkt sich und das Summen der Bienen zieht mich mehr und mehr hinein.

Manchmal dringt der Gesang der Vögel zu mir durch. Und pötzlich ist es, als ob eine, in ein wunderschönes weißes Kleid gekleidete Göttin, den Blüten entsteigt. Und intuitiv weiß ich, dass sich mir hier der Archetyp der Erdenmutter zeigt. Der Erdenmutter, die aus ihrem Sommerbaum hervorgeht.
Eine Ausstrahlung geht von ihr aus, die ich mit Worten, die mir im Augenblick gegeben sind, nicht in der Lage bin, zu beschreiben. Sie ist nicht mehr das junge, etwas schüchterne Mädchen, das sich mir noch vor kurzem Kraft der Holunderblüten offenbart hat. Nein, jetzt steht sie in einer ganz anderen Kraft.

Eine strahlende, ausdrucksvolle, wunderschöne  Frau ist sie, auf dem Weg das Leben zu feiern. Niemals mehr werde ich um dieses Bild und diese Kraft vergessen …..

….. die heilende und heilige Kraft der Linde …..

Wir alle wissen es. Gewöhnlich setzt man Lindenblütentee als schweißtreibendes Mittel bei fieberhaften Erkrankungen und bei Reizhusten ein. Aber kann das der Linde auch nur annähernd gerecht werden?

Einem Baum, der die Energien von Freyja und Baucis trägt? Einem Baum, der sanft umfängt unter einem Baldachin aus Herzblättern? Einem Mittelpunkt, der einlädt zu Tanz und Spiel? Einem Baum, der Frieden bringt, wo es des Friedens bedarf? Einem Baum, der sich mit der Weisheit und den Liedern der Bienen zur Blütezeit vereint? Einem Baum, dem die Sommergöttin entsteigt, um das große Fest des Lebens zu feiern? 

Nein, das wird der Kraft der Linde ganz sicher nicht gerecht. Dieser heilenden und heiligen Kraft kommt, wenn überhaupt, die Sichtweise aus der Spagyrik etwas näher.

Hier wird die Linde als Dirigent eines großen Orchesters gesehen. Als Dirigent, der um die einzelnen Misstöne weiß und die Musiker im Spiel ihrer Instrumente wieder in Harmonie vereint. Große Autorität hat er, geprägt vom Wohlwollen für den Einzelnen, aber auch für das Große und Ganze. Als solcher ist er authentisch, über jeden Zweifel erhaben und wird geachtet. Er weiß genau um die Bedürfnisse. Nimmt jedoch nichts ab, sondern bringt in die Kraft des Verantwortungsbewusstseins.

 

….. an dieser Stelle möchte ich es nun gut sein lassen. An dieser Stelle möchte ich dich einladen, das Gelesene auf dich wirken zu lassen, dich mit der Kraft der Linden zu verbinden, um deine eigenen Impulse zu erhalten.

Herzlichst Martina Petermann © 04. Juli 2018

[vc_single_image image=”2946″ img_size=”1000×300″ alignment=”center” style=”vc_box_border_circle”]
Categories: Nature

Add comment

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen