Frühling 2018. Aus dem NICHTS werde ich von einer Honigbiene gestochen. Wir alle wissen es, der Stich eines Menschen kostet diese das Leben. Es geht so schnell und tut höllisch weh. “Was möchte mir das sagen?” frage ich mich im ersten Moment. Doch die aufgelegte Zwiebel bringt Ruhe …..

…..  und ich vergesse ….. 

Nachts wache ich auf vor Schmerz. Die Hand  ist rot, heiß und geschwollen. “Was möchte mir das sagen?”,frage ich mich im ersten Moment. Doch die Umschläge aus Essig und effektiven Mikroorganismen bringen schnelle Linderung …..

….. und ich vergesse …..

Ich fotografiere und schaue mir später die Bilder auf dem Computer an. Ich reibe mir die Augen. Eine Biene im An- und Abflug erwischt. Noch nie durfte ich das fotografieren. Aber vor allem, ich habe sie noch nicht einmal bemerkt. “Was möchte mir das sagen?”, frage ich mich im ersten Moment. “Ach komm, es muss doch nicht immer etwas dahinter stecken”, sage ich mir …..

….. und ich vergesse …..

Mai 2018. Ich bin auf einem Kongress in München. Es ist ein Kongress für Ganzheitsmedizin. Mir begegnen die Bienen in besonderer Form. Es sind zwei Frauen, die sie mir ganz nahe bringen. Und ich vergesse nicht …..

….. ich ahne …..

So also sind innerhalb kürzester Zeit die Bienen in mein Leben gekommen. Haben sich hineingestochen, sind hineingeflogen, ließen mich zur rechten Zeit den richtigen Menschen begegnen. Zeigen sich mir als weise Wesen aus einer ganz anderen Dimension.
 Erzählen mir ihre, meine und unsere Geschichten. Singen mir ihre Lieder. Denn alt sind sie, alt und weise. Sie lehren mich schnell …..

….. und ich verstehe ……….

So oft in meinem Leben war ich dagegen. Ich war gegen das, was andere machen. Habe darin meine Energie verbraucht, mich aufgerieben. Und all zu oft habe ich mich dann nur noch klein gefühlt. “Was kann ich am Ende schon tun? Am Ende machen die doch sowieso, was sie wollen.”

Die Bienen aber singen mir ein anderes Lied. Und dieses Lied berührt mich tief im Herzen. Und ich weiß, es wird Zeit.
Es wird Zeit, endlich …..

….. für etwas zu sein …..

Das bringt mich in eine ganz andere Kraft. Lässt mich wachsen, gibt Mut und Tatkraft. Holt  heraus aus der unbemerkten Blockade, die das ewige Dagegen sein erschaffen hat. Dagegen sein ist ständiger Kampf.

Dafür sein  aber, bringt in eine völlig neue Energie. Es ist der Weg des Miteinanders. Ich weiß, wofür ich gehe und stehe. Für etwas zu sein, macht Freude. Bringt Ideen, schenkt Kreativität. Lässt Pläne schmieden, aufstehen und diese umsetzen. Es gibt die Freiheit, ganz andere Schritte zu machen, und seien sie noch so klein. Was für ein Geschenk! Ich zermürbe mich nicht mehr in der Konfrontation, sondern ich gebe in das Leben hinein. So wie die Bienen seit ewigen Zeiten in das Leben hineingeben …..

….. und da fällt mir so vieles ein, was ich tun kann. Ich kann zuhören. Ich kann Menschen von den Liedern erzählen, die mir die Bienen singen. Ich kann inspirieren und sensibilisieren. Ich kann damit beginnen, mein kleines Paradies so zu gestalten, dass es ein Miteinander wird. Ein Miteinander für Mensch und Biene. Ein Miteinander von Mensch und Erde. Ich kann beobachten. Ich kann erfahren und lernen. Und ich kann an meinen Erfahrungen teilhaben lassen ….. 

….. ich kann so vieles …..

….. ICH KANN UND ICH WERDE …..

Das ist die Kraft des “FÜR ETWAS ZU SEIN”. Das ist die Kraft, einer besonderen Freiheit. Das ist die Kraft, die weite Räume eröffnet.

….. ICH KANN UND ICH WERDE …..

Denn diese Honigbiene, die mich im Frühjahr des Jahres 2018 aus dem NICHTS heraus gestochen hat, soll nicht umsonst ihr Leben gegeben haben. Es ist an der Zeit, und diese Zeit ist …..

Für die Bienen

Martina Petermann © 27. Juli 2018