Übergang, Veränderung, Neuausrichtung – kein Kinderspiel und nichts für schwache Nerven

9. Oktober 2020.TinePe.0 Likes.0 Comments

Übergang, Veränderung, Neuausrichtung

Ein bisschen ins Hintertreffen ist er mir geraten, mein eigener Blog. Ein bisschen ins Hintertreffen sind sie mir geraten, meine eigenen Texte. Ein bisschen ins Hintertreffen ist es mir geraten, die Inspiration für das Schreiben. Ja, ein bisschen ins Hintertreffen ist mir so manches geraten, in diesem Jahr 2020, überschattet von Corona …..

Doch gerade eben habe ich auf schwäbisch “gekruschtelt”, im eigenen Blog. Und dabei die Sache der “Reichen Ernte nach dem Sturm – Impulse der Walnuss” aus dem Jahr 2018 ausgegraben. Tja, und da erscheinen mir die eigenen Worte von vor zwei Jahren plötzlich doch recht visionär …..

….. drei Worte flüstert sie mir zu:

….. Übergang ….. Veränderung ….. Neuausrichtung …..

….. “ich aber glaube, dass wir tatsächlich an einer Schwelle des Übergangs stehen. Oder besser gesagt, uns längst schon mittendrin befinden. Wir sehen es an allen Ecken und Enden. Es bröselt und bröckelt. Ob wir es nun wahr haben wollen oder nicht. Ganz egal, ob wir Hans guck in die Luft spielen oder es doch lieber mit dem Vogel Strauß halten, es wird kommen. Unausweichlich, früher oder später. Denn wir sind an einem Punkt angelangt, an dem es einer kompletten Neuordnung, oder nenne ich es besser den Sprung der Weiterentwicklung bedarf. Wie auch immer das aussehen mag. Jedoch, weil wir genau um dieses Aussehen nicht wissen, macht es uns Angst. Aber Wege entstehen nun einmal, indem wir sie gehen.  Auch die Walnuss konnte nicht aus der Angst heraus festhalten, sondern musste oder durfte sich im Sturm fallen lassen. Und seien wir doch ehrlich. Das „Alte“ hat sich  längst schon im rechts und im links selbst überholt. Wir mögen es durch wegschauen oder Ignoranz hinauszögern können, aber aufhalten können wir es nicht” …..

….. aber aufhalten können wir es nicht. Tja, in diesem “aufhalten können wir es nicht”, sind wir jetzt im Herbst des Jahres 2020 mittendrin. Nichts gibt es mehr aufzuhalten. Das Alte hat sich nun endgültig im rechts und links überholt. Aber dennoch ist sie noch, diese alte, spaltende Geschichte mit dem rechts und dem links. Es rüttelt und schüttelt im Gebälk. Dabei liegt der Winter noch vor uns. Keiner weiß, was kommt. Aber ich ahne, viele ahnen, überhaupt die Sache mit den Ahnen …..

Um ehrlich zu sein, das Ganze nimmt mich im wahrsten Sinne des Wortes so richtig mit. Die Ahnen im vorne und hinten, die Ahnungen, die Wahrnehmungen, die Empfindungen. Alles ist da, alles ist in mir, alles ist um mich, alles ist mit mir …..

..... das Staunen ..... das Wundern ..... das Entsetzen ..... die Verzweiflung ..... die Ohnmacht .....die Sprachlosigkeit ..... das Schreien ..... die Wut ..... die Traurigkeit ..... die Tränen .....

….. da sind die Momente des Lichtes und da sind die Momente der Dunkelheit. Da sind die Momente der Leichtigkeit und da sind die Momente der Schwere. Da ist die Suche nach der Wahrheit und da ist die Suche nach der Lüge. Da ist der Halt und da ist der Fall.  Da ist der Wunsch des Festhaltens und da ist die Sehnsucht nach dem Loslassen. Etwas ist anders, vieles ist anders, alles ist anders. Ausgebröckelt, ausgebröselt. Meine Welt, eine Welt völlig aus den Fugen geraten. Vor meinen Augen. Mit mir mittendrin. Nichts ist, wie es scheint und so manches und mancher plötzlich unendlich fremd …..

….. Übergang ….. Veränderung ….. Neuausrichtung …..

Kein Kinderspiel. Der Salto mortale ohne Netz und doppelten Boden. Klammere ich mich dann doch lieber am Alten fest? Oder springe ich? In wessen Arme springe ich? Wer oder was fängt mich auf? Alles ist Ungewiss. Gibt es überhaupt irgendeine Gewissheit? Was hält? Was trägt? Woher? Wohin? Winds of change, nix für schwache Nerven. Ponyhof war gestern …..

Der Sommer, der letzte Sommer der alten Zeit, ist vorüber. Übergang, der Herbst ist da. Schnell ist er gekommen. Und wieder sind die Walnüsse gefallen. Der Baum hat losgelassen. Übergang, Veränderung, Neuausrichtung im ewigen Kreislauf des Lebens. Mehr als reichlich hat er getragen, mein Walnussbaum. Reich beschenkt er mich jetzt mit seinen Früchten. In jeder Hinsicht. Versorgt für den Winter …..

“Zeit loszulassen”, flüstert er mir wieder und wieder zu. Ich spüre, dass er spürt. Die Angst, die Tränen, die Trauer, den Schmerz des Abschieds. Er  weiß um den Salto mortale, den es zu springen gilt. Mit allem drum und dran. Ohne Netz und doppelten Boden. Er weiß um das Rütteln und Schütteln im Gebälk. Er weiß um die Notwendigkeit. Er ist ich und ich bin er. Wir beide wissen um …..

….. Übergang ….. Veränderung ….. Neuausrichtung …..

Und da ist es, das notwendige Vertrauen und die Gewissheit aus alter Zeit …..

“Etwas samtiges ist an ihr, das sie mich wahrnehmen lässt. Und ich beginne um eine ganz besondere Schutzkraft zu ahnen, die sie dem empfindlichen Kern, der inneren Frucht zufließen lässt. Von der Weisheit des Lebens, Gewissheit, Vertrauen erzählt sie. Und davon, wie diese Schutzkraft das Innerste hält und durchdringt. Damit sich weiterentwickeln und entfalten kann, was sich weiterentwickeln und entfalten muss. Aber sie erzählt auch vom notwendigen Fall im Sturm und der unbändigen Kraft, die diesen Fall zum Sprung hat werden lassen” …..

Worte aus 2018

….. doch jetzt, mitten drin, kurz vor dem Sprung, fühlt es sich zumindest für mich dennoch ganz ordentlich unheimlich an …..

“Es ist ein Abenteuer”, ruft mir von irgenwo in diesem Augenblick eine Nuss zu, und fällt mir vor die Füsse …..

Martina Petermann © 09. Oktober 2020

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