Gedanken zu Samhain-Zum Baum der großen Göttin-Zum Umgang mit den alten Menschen in unserer Gesellschaft

24. Oktober 2017.TinePe.3 Likes.0 Comments

Gedanken zu Samhain
– zum Baum der großen Göttin –
zum Umgang mit den alten Menschen in unserer Gesellschaft

Wer kennt ihn nicht, den Holunder?
Du denkst: „Ein Baum, oder ein Strauch, wie viele andere auch.“ Da irrst du dich!

Der Holunder, der Baum der Frau Holle, der großen Erdgöttin aus uralter Zeit. In ihm finden wir den ewigen Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt. In ihm finden wir alle Aspekte des ewigen Werdens, Wandelns und Vergehens.

Es ist Herbst geworden, Samhain steht vor der Tür. Die Natur ist stark geprägt von Rückzug und Loslassen. Nur noch ein paar Tage, dann ist sie da, die Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November.
Die Herbstwinde ziehen bereits über das Land, die Sonne zieht sich mehr und mehr zurück. Die Tage werden schnell kürzer, die Jahreszeit wird kälter und dunkler.

Im Holunder sehen wir den Verfall.

Die aus den lichten Blüten der jungen Göttin entstandenen Beeren der fruchtbar gewordenen Frau und Mutter, die sich nun hin zur alten Weisen entwickelt hat, sind abgeerntet. Die Kräfte haben begonnen, sich zurückzuziehen, tief hinein in Mutter Erde. Das zuvor so lebendig scheinende Holz wirkt tot.

Die große Göttin, die alte weise Frau, geht weiter ihren Weg. Entwickelt sich hin zur Greisin, geht mehr und mehr dem Verfall entgegen.

Aus ihrer Weisheit heraus überblickt sie das Leben. Sie hat bereits so lange gelebt, ist so oft wieder gekommen. Hat alles gesehen, ihr ist nichts fremd. Sie weiß um das gesamte Leben und um alles, was in uns ist.
Und so steigt sie hinab. Die uralte Frau, die Greisin, wohlwissend, dass aus ihr heraus das Neue geboren werden wird. Eine Gestaltwandlerin ist sie, denn sie ist das Leben selbst.
In ihr finden wir die Blüten des frühen Jahres, den fruchttragenden Sommer, den Rückzug und das Loslassen des Herbstes mit dem Übergang hin zum Verfall und Tod.
Und so wird sie sich im Frühling als junge Göttin auf’s Neue zeigen im lichtvollen, nach oben gerichteten, duftenden Blütenmeer des Holunders. Und wieder wird sie den ewigen Weg gehen.

Die Zeit um Samhain ist die Zeit des Verfalls.

Es ist die Zeit, in der die Alte, die Greisin, die dunkle Göttin regiert und verehrt wird.
Wir wissen um ihre Weisheit. Ihre heilträchtigen Beeren haben wir geerntet und bereits verarbeitet. Und wir wissen, aus ihrer Weisheit heraus, kann sie uns mit hinabnehmen in das dunkle Reich, geradewegs in das Schattenreich hinein. Dort wird sie uns zeigen, lehren und geben, was wir brauchen. Es ist diese Weisheit, in die wir vertrauen dürfen …..

….. hier drängen sich mir plötzlich andere Gedanken und Bilder auf …..

Alte Menschen in unserer Zeit kommen mir in den Sinn.

Menschen, die in Einsamkeit ihre Tage fristen. Menschen, die nicht mehr „gebraucht“ und gehört werden. Menschen, die keinen Sinn mehr in ihrem Leben sehen können und lieber heute als morgen gehen würden. Menschen, die in Altenheimen dahinvegetieren und manchmal gerade noch die notwendigste Versorgung erfahren …..

Es ist doch die alte, die greise Göttin, die aus ihrer Weisheit und Lebenserfahrung heraus das Leben überblickt, mit all seinen Aspekten und Herausforderungen. Sie ist es, die uns geben kann und gibt.

 

Und genau diese Aspekte der greisen Göttin finden wir in jedem einzelnen Menschen wieder, der das Leben durchlaufen hat, hin zur alten / zum alten Weisen.

Wann haben wir es vergessen?

© Copyright Oktober 2017 Martina Petermann

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