Die Natur ausnutzen

Heute in der Stadt. Ich nehme mir noch etwas Zeit und setze mich in ein Eiskaffee. Ich nehme Platz unter einem großen Sonnenschirm, sehe dann aber, dass die Sonnenplätze gegenüber auch bedient werden. Und so wechsle ich aus dem Schatten ins Licht.

Ein Mann macht es ebenso und ich sage zu ihm:
„Oh, sie wechseln auch aus dem Schatten ins Licht.“
„Ja“, sagt er zu mir, „man muss die Natur einfach ausnutzen.“ Ein Gespräch entsteht und dann gehen wir wieder unserer Wege.

Aber mich lässt dieser erste Satz nicht mehr los. „Man muss die Natur einfach ausnutzen.“

Ausnutzen, was verbinde ich mit diesem Wort?
Es hat für mich einen eher negativen Touch. Jemanden oder eine Situation ausnutzen kommt mir in den Sinn. Was bedeutet es für mich, wenn ich so etwas höre oder wahrnehme?
Es bedeutet für mich, den eigenen Vorteil aus etwas zu ziehen, eher achtlos zu sein für die Bedürfnisse des Anderen. Wie oft habe ich schon gehört, wenn jemand gesagt hat: „Ich fühle mich einfach ausgenutzt.“
In solchen Fällen schwingt Schmerz und Traurigkeit mit. Manchmal auch Wut, Frustration oder sogar Hass.

„Man muss die Natur ausnutzen.“ Der Mann hat es ungewollt auf den Punkt gebracht.

Genau das ist es, was wir Menschen machen. Wir nutzen die Natur aus. Sind weitestgehend bedacht auf unsere eigenen Vorteile. Die Bedürfnisse von Mutter Erde, die Seelen unserer Brüder und Schwestern in der Gestalt von Tieren, Pflanzen und allem was ist, blenden wir aus.
Streichen wir rigoros aus unserer Wahrnehmung.

„Man muss die Natur ausnutzen.“ Was macht das mit Mutter Erde?

Oben habe ich es ja bereits geschrieben. Emotionen wie Schmerz, Trauer, Wut, Frustration sind bei uns Menschen wahrnehmbar, wenn wir uns ausgenutzt fühlen.
Es sind die Mütter, die ganz besonders verletzbar sind, wenn sie sich von ihren Kindern ausgenutzt fühlen.

Warum sollte das bei Mutter Erde anders sein?
Wie viele Tränen mag sie schon vergossen und wieviel Schmerz vermag sie deshalb bereits ausgehalten haben?
Welche Wut mag eine Rolle gespielt haben? Und wie geht es damit unseren Brüdern und Schwestern, all den anderen Kindern von Mutter Erde?

Etwas einfach nur ausnutzen, ist wohl nicht der richtige Weg.
Und wir beide, der Mann und ich, haben aus dem Schatten ins Licht gewechselt, weil wir ganz einfach die Sonne genießen wollten.
So wie es heute unsere große Mutter genießt, von den sanften Strahlen der Herbstsonne gestreichelt zu werden.

Es ist das Wort, das bereits alles verändert …..

Herzlichst Martina Petermann
© Copyright Oktober 2017

Categories: Humanity, Uncategorized

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