Heute in der Stadt. Ich nehme mir noch etwas Zeit und setze mich in ein Eiskaffee. Ich nehme Platz unter einem großen Sonnenschirm, sehe dann aber, dass die Sonnenplätze gegenüber auch bedient werden. Und so wechsle ich aus dem Schatten ins Licht.
Ein Mann macht es ebenso und ich sage zu ihm:
„Oh, sie wechseln auch aus dem Schatten ins Licht.“
„Ja“, sagt er zu mir, „man muss die Natur einfach ausnutzen.“ Ein Gespräch entsteht und dann gehen wir wieder unserer Wege.
Aber mich lässt dieser erste Satz nicht mehr los. „Man muss die Natur einfach ausnutzen.“
Ausnutzen, was verbinde ich mit diesem Wort?
Es hat für mich einen eher negativen Touch. Jemanden oder eine Situation ausnutzen kommt mir in den Sinn. Was bedeutet es für mich, wenn ich so etwas höre oder wahrnehme?
Es bedeutet für mich, den eigenen Vorteil aus etwas zu ziehen, eher achtlos zu sein für die Bedürfnisse des Anderen. Wie oft habe ich schon gehört, wenn jemand gesagt hat: „Ich fühle mich einfach ausgenutzt.“
In solchen Fällen schwingt Schmerz und Traurigkeit mit. Manchmal auch Wut, Frustration oder sogar Hass.
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